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Foto: Die Mannschaft des Bauhofes der Wildbach- und Lawinenverbauung Eugendorf trainierte vor und während der Einsätze unmittelbar an den Baustellen. Der Leiter der Gebietsbauleitung Flach- und Tennengau der Sektion Salzburg, DI Dr. Rudolf Schmidt (links), beteiligte sich ebenfalls an den zahlreichen Übungen mit Trainer und Sportwissenschaftler Mag. Jürgen Seifried (2.v.r.), der Leiter des AUVA-Unfallverhütungsdienstes Ing. Wolfgang Boesau kam zum Abschluss der Aktion (ganz rechts).

Gelenke schonen – Wirbelsäulen entlasten: Konkrete Tipps für Hochbelastete am Beispiel der Wildbach- und Lawinenverbauung

Wie hebt man einen Mörtelkasten wirbelsäulenschonend an? Wie trägt man einen Baueimer gelenkschonend? Wie schafft man einen Ausgleich zu den einseitig belastenden Tätigkeiten? Antworten auf diese Fragen gibt das Projekt BAUfit, das seit dem Jahr 2003 bei vielen Firmen bundesweit erfolgreich umgesetzt wird. Und dies ist notwendig, denn: Bauarbeiter sind eine Berufsgruppe, die regelmäßig schwere Lasten heben und tragen müssen und ihre Tätigkeiten oft in Zwangshaltungen durchführen. Außerdem sind sie einer hohen Unfallgefährdung ausgesetzt. Die jährliche Unfallstatistik weist über 300.000 Krankenstandstage in diesem Bereich aus. Und das durchschnittliche Pensionsalter von Bauarbeitern liegt bei 57 Jahren, wobei rund 60 Prozent davon in die Invaliditätspension gehen müssen.„Zahlen, die zum Handeln zwingen“, betont der Leiter des Unfallverhütungsdienstes der AUVA-Landesstelle Salzburg, Ing. Wolfgang Boesau: „Denn schwere körperliche Arbeit, noch dazu wenn sie unter Zeitdruck ausgeführt wird, führt zu überdurchschnittlichen physischen und psychischen Beanspruchungen. Die Folgen sind Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, des Herz-Kreislaufsystems und Stressbelastungen die bis zum Burn-Out führen können“, so der Sicherheitsexperte. Und: „Die verminderte Lebensqualität der Betroffenen und die Kosten für die Unternehmen sind hoch“, weiß der erfahrene AUVA-Unfallverhüter.

Ziel von BAUfit ist es nun, den Mitarbeitern körpergerechte und Kraft sparende Bewegungsabläufe zu zeigen, Dehnungs-, Kräftigungs- und Ausgleichsübungen für verkürzte oder stark beanspruchte Muskeln ans Herz zu legen sowie eine rückenschonende Hebe- und Tragetechnik schwerer Lasten zu trainieren. Darüber hinaus werden auch arbeitspsychologische Beratungen angeboten. „Die AUVA fördert diese Präventionsmaßnahme durch die Übernahme eines überwiegenden Kostenanteiles“, führt Wolfgang Boesau aus.

Und die BAUfit-Aktion der AUVA kann auf Erfolge verweisen. „Eine Vielzahl von Bauunternehmen profitiert heute schon von den Vorsorgemaßnahmen und kann sich über nachweisliche Verbesserungen freuen“, betont Wolfgang Boesau. „Bereits die Reduzierung der Ausfalltage um ein Prozent führt bei einem Betrieb mit 50 Personen zu einer Kostenersparnis von über 20.000,- Euro“, wie der Sicherheitsexperte verdeutlicht.

Wildbach- und Lawinenverbauung Eugendorf

Wie wichtig die Umsetzung des BAUfit-Programmes sein kann, zeigen die Übungseinheiten am Bauhof der Wildbach- und Lawinenverbauung Eugendorf: Groß war das Interesse und das Engagement der Mitarbeiter, als die Übungen und Anweisungen vorgezeigt und trainiert wurden. Das BAUfit-Programm brachte darüber hinaus frischen Wind und gute Stimmung auf die Baustelle.

„Gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter sind das höchste Gut eines Unternehmens“, fasst Unfallverhüter Wolfgang Boesau abschließend zusammen. „Es ist im Interesse aller, dass Arbeitnehmer gesund und fit auch bis ins hohe Alter tätig sein können. Es profitieren wirklich alle davon.“